Im direkten Vergleich um den Aufstieg trennten sich die SpG Lok/Viktoria und Rot Weiß Nennhausen 2:2. Da den Brandenburgern nur ein Sieg zum Aufstieg geholfen hätte, feierten am Ende die Nennhausener.
Über 250 Zuschauer kamen ins Nennhausener Stadion, welche ein spektakuläres Spitzenspiel erlebten, das an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten war. Nach kurzer Abtastphase übernahmen die Brandenburger, welche ohne ihren Spielmacher Eugen Klassen auskommen mussten, das Kommando. Nach 11 Minuten verfehlte Christopher Focke mit einem Schuss aus 20 Meter knapp das Tor. Nur eine Minute später gingen die Gäste verdient in Führung. Ronny Schulze passte auf Erik Glatzer, der aus 22 Maß nahm und mit einem satten Schuss ins untere linke Eck zum 0:1 einnetzte. Von den Rot Weißen kam bis dahin so gut wie gar nichts. Lediglich ein Distanzschuss von Steffen Bannasch, der aber deutlich über das Tor ging, gab es zu sehen. Mit der Führung im Rücken lief der Ball sehr gut bei den Gästen. In der 26. Minute lief Ronny Schulze zentral allein auf das Nennhausener Tor zu. Im Strafraum wurde er vom letzten Mann gefoult. Der Brandenburger versuchte auf den Beinen zu bleiben, strauchelte aber und kam nur noch halbherzig zum Abschluss, so dass das Leder am langen Pfosten vorbei trudelte. Die Tatsache, dass er es versuchte, wurde jedoch vom Schiedsrichter „bestraft“, denn es gab keinen fälligen Strafstoß. Die Gäste ließen sich trotz der aus ihrer Sicht klaren Fehlentscheidung nicht beirren und stürmten weiter nach vorne. In der 29. Minute lief Stefan Fahlenberg allein auf das Rot Weiße Tor zu. Valentino Neumann konnte noch großartig parieren. Die Kugel landet bei Ronny Schulze, der nur noch einschieben brauchte, jedoch den Ball mit seinem schwachen Fuß weit über das Tor jagte. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gäste schon deutlich höher führen müssen. Nennhausen fand bis zu diesem Moment gar nicht statt. In der 31. Minute gab es dann einen der wenigen Vorstöße der Gastgeber. Von links wurde der Ball in den Strafraum geflankt. David Tix und Matthias Herbeck gingen zum Ball, wobei der Brandenburger den Nennhausener am Fuß traf. Hier entschied der Schiedsrichter sofort auf Strafstoß. Eine vertretbare Entscheidung. Florian Fode trat an und verwandelte sehr sicher zum absolut schmeichelhaften 1:1. Die Partie war jetzt etwas offener, wobei die Brandenburger weiterhin die klareren Chancen hatten. So in der 45. Minute, als Ronny Schulze wieder allein auf das Tor zulief. Dem Stürmer fehlte es aber an diesem Tag an Nervenstärke und Valentino Neumann konnte den Schuss zur Ecke lenken. Kurz danach ging es mit dem sehr glücklichen 1:1 aus Nennhausener Sicht in die Pause.
Auf Grund der vielen ausgelassenen Großchancen der ersten Hälfte, schien den Gästen in der zweiten Hälfte die Knie weich zu werden. Nennhausen wurde nun deutlich besser und hatte mehrere gute Chancen zu Führung. Oftmals wurde es jetzt zu einen Privatduell zwischen David Tix und SpG Torwart Alexander Ziem, wobei der Keeper immer Sieger blieb. So in der 55. Minute, als Tix allein vor dem Tor auftauchte, im Brandenburger Torwart aber seinen Meister fand. Die Gäste waren bemüht, wieder Kontrolle über das Spiel zu bekommen, als sie in der 58. Minute klassisch ausgekontert wurden. Nach einer Ecke für die Brandenburger kam es zum Ballverlust und die Rot Weißen schwärmten überfallartig aus. Zwei Rot Weiße waren frei vor Alex Ziem, der den ersten Ball noch hielt, aber beim zweiten Schuss von Tobias Gerdel machtlos war. Da die Spielgemeinschaft nun noch 2 Tore schießen musste, setzte sie alles auf eine Karte und entblößte die Abwehr. Die Gäste drückten die Nennhausener in die eigene Hälfte, welche wiederum viel Platz zum Kontern hatten. Bei diesen Kontern hätten sie längst das dritte Tor erzielen müssen, scheiterten aber immer wieder am überragenden Brandenburger Torwart. So blieb die Begegnung weiter unglaublich spannend. Erst recht, als Anton Puchalski in der 69. Minute nach einen Foul die Ampelkarte sah. Fünf Minuten später kam die SpG dann auch zum verdienten Ausgleich. Lucas Zygowski schoss aus 16 Meter aufs Tor. Valentino Neumann konnte den Ball nicht festhalten und Ronny Schulze war zur Stelle und schob zum 2:2 ein. Nun keimte wieder Hoffnung bei den Gästen auf. In der Schlussviertelstunde berannten die Gäste das Tor, waren aber vor dem Gehäuse zu umständlich. Die Nennhausener machten es nicht besser und konnten bei ihren klaren Konterchancen nicht für die Entscheidung sorgen. Die Rot Weißenüberstanden auch die 8 minütige Nachspielzeit unbeschadet und retteten das Unentschieden mit letzter Kraft ins Ziel, was ihren Aufstieg bedeutete. Trotz einer vor allem kämpferisch grandiosen Leistung der Spielgemeinschaft, stand die Truppe von Christian Aumann mit leeren Händen da. 14 Spiele in Folge blieb die SpG ungeschlagen, dennoch reichte es am Ende nicht zum Aufstieg, da man zu Beginn der Saison zu viele Punkte liegen ließ. Die Verantwortlichen der Spielgemeinschaft zollten ihrer Mannschaft dennoch großen Respekt für eine tolle Saison.
0:1 Erik Glatzer (12.)
1:1 Florian Fode (32.) FE
1:2 Tobias Gerdel (58.)
2:2 Ronny Schulze (74.)
SpG Lok/Viktoria: Alexander Ziem, Danny Pfeiffer (65. Stephan Skorsetz), Matthias Herbeck, Lucas Zygowski, Philipp Mähne, Christopher Focke, Erik Glatzer (60. Enrico Krause), Ricardo Neugebauer, Stefan Fahlenberg, Ronny Schulze (83. Niklas Hornke)
Michael Schumann